RadVorrangRouten zwischen Köln und Bonn

RadVorrangRouten als Aufgabe des interkommunalen Zweckverbandes RadRegionRheinland im Rahmen des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg

Ein Vorschlag

Johannes Bortlisz-Dickhoff
Verkehrspolitischer Sprecher der
GRÜNEN Fraktion im Rhein-Erft-Kreis

Bergheim, 29. März 2022

Im Rahmen des Strukturwandels hat die Strukturentwicklungsgesellschaft des Rhein-Kreis Neuss „Landfolge Garzweiler“ von der ZRR den Auftrag, ein regionales Netz schneller Radrouten zu konzipieren. Sie hat zur Umsetzung dieses Auftrages ein Aachener Ingenieurbüro beauftragt, dieses revierweite Netz schneller Radrouten zu entwickeln.

Aus Sicht des Rhein-Erft-Kreises werden unterschiedliche regionale Definitionen wirksam. So ist der Kreis Braunkohlekreis mit Bezügen nach Düren, Neuss, Jülich, Aachen und Mönchengladbach. Auf der anderen Seite ist er Teil der Köln-Bonner-Region mit vielfältigen Bezügen. Vor allem auch im alltäglichen Berufsverkehr.

So ist das Braunkohlerevier zwar eines, dass auch für den Radverkehr optimiert werden muss, so ist auf der anderen Seite der Bezug nach Köln vor allem auch hinsichtlich der künftigen Entwicklung wirksamer.

Die von Landfolge Garzweiler ausgemachten Quell-Ziel-Relationen für die Bedarfsfeststellungen nach schnellen und sicheren Radwegen sind sicher unstrittig.

Der Kreis selbst hat aber mit Zielfeststellungen zu Radwegeerfordernissen bereits einiges vorgegeben.

Hinzu kommt, dass für die radtouristische Erschließung des Kreises die RadRegionRheinland bereits das aus den Niederlanden übernommene Knotenpunktsystem entwickelt und in der Landschaft umgesetzt hat.

Wenn weitere Bedarf also festgestellt werden, müssten Sie sich vor dem Hintergrund der erforderlichen Alltags- und Berufsverkehre rechtfertigen.


Während radtouristische Wege abseits der Hauptstraßen vor allem der Erholung, dem Landschaftserleben und dem Erreichen touristischer und kultureller Ziele dienen, müssen die regionalen Alltagsverkehre vor allem schnell und sicher insbesondere die Ziele in die Hauptzentren erschließen.

Hier gibt es zwei Qualitätsstufen.

• Die RadSchnellWege sind frei vom motorisierten Verkehr, haben Mindestbreiten von 4 Metern und planfreie Kreuzungen. Sie sind in der Baulast des Landes und werden vom Landesbetrieb Straßen gebaut und betreut. Der Bedarf ist enorm, das Programm völlig überzeichnet, der Landesbetrieb kommt nicht hinterher mit der Aufgabenfülle.
• Etwas weniger anspruchsvoll sind die Qualitätskriterien für die RadVorrangRouten. Sie sollen ähnliche Regelbreiten wie die Radschnellwege haben, sind aber in den Kreuzungen nicht planfrei und können entlang oder über vorhandene Wege und Straßen, also auf Feldwegen, auf Gemeinde- und Kreisstraßen, entlang von Landes- und Bundesstraßen und entlang von Schienenverbindungen geführt werden. Sie unterliegen damit unterschiedlichen Baulastträgern und unterschiedlichen Finanzierungsbedingungen. Daher sind sie kommunal eigentlich nicht zu bewältigen. Allgemeiner: sie sind verwaltungstechnisch eigentlich nicht zu handhaben, denn es müssten Land, möglicherweise DB und HGK, Kreise und Kommunen zusammenkommen.

Daher mein Vorschlag, die RadRegionRheinland als kommunalen Zweckverband mit der Aufgabe der Realisierung von RadVorrangRouten zu beauftragen und beim Verkehrsverbund Rhein-Sieg anzudocken, um die dortigen Fachkompetenzen zu nutzen und die Verkehrsingeniersleistungen zentral zur Verfügung stellen zu können.

In diesem Rahmen sehe ich die Möglichkeiten für folgende alltagsverkehrsrelevante RadVorrangRouten:

• ErftRadWeg von (Neuss – Grevenbroich – ) Bedburg – Bergheim – Kerpen – Erftstadt ( – Euskirchen …) mit hoher radtouristischer Bedeutung aber auch eine wichtige Nord-Süd-Route im Kreis mit Anschluss an die Radialen nach Köln. Der ErftRadWeg wird vom Kreis übernommen und als RadVorrangRoute ausgebaut.
• Kölntangente Pulheim – Frechen – Hürth – Brühl – Wesseling. Die genaue Streckenführung müsste entwickelt werden
• Rommerskirchen [entlang der DB-Trasse ] – Pulheim – Ehrenfeld – Kölner Rad Ring
• [Jülich – Titz -] Elsdorf [über Speedway und mit Anschluss an Erftradweg] – Niederaußem [entlang der künftigen Stadtbahn 4]– Glessen – Brauweiler – Widdersdorf – Kölner Rad Ring
• [Aachen – Düren -] Kerpen [Anschluss ErftRadWeg] – Frechen – [Radschnellweg] – Kölner Rad Ring
• Lechenich – Liblar – Hürth – [bis dahin entlang der Bundesstraße mit deutlicher Verbreiterung des Radwegs] Klettenberg – Kölner Rad Ring
• Bonn – Alfter – Bornheim – Brühl – Hürth [im Wesentlichen entlang der Stadtbahn 18] – Klettenberg – Kölner Rad Ring
• Bonn – Bornheim – Wesseling – Rodenkirchen [im Wesentlichen entlang der Stadtbahn 16] – Kölner Rad Ring