Strukturwandel – Schienen – Ideen

Von Johannes Bortlisz-Dickhoff
Bergheim am 02.03.2022

Die Karte skizziert die Ideen, die zu einem Ausbau des Schienenetzes entwickelt werden können.

Ich gehe im Folgenden darauf ein und beginne mit den grün dargestellten Ideen zu Stadtbahnausbauten. Begrifflich zu unterscheiden sind Stadtbahnen von der S-Bahn. Währende die S-Bahn ein Produkt diverser Eisenbahngesellschaften ist und für den schnellen regionalen Nahverkehr im Streckennetz der DB konzipiert ist und nach der Eisenbahnbetriebsordnung (EBO) gefahren wird, ist die Stadtbahn aus städtischen Straßenbahnnetzen entwickelt, wird innerorts nach der Betriebsordnung Straßenbahn (BoStrab) und in der Region mitunter auch nach EBO betrieben.

Zu den Linien:

Stadtbahnlinie 16: Sie gehört in Köln zum Hochflurbahnnetz, wurde als Rheinuferbahn errichtet und verkehrt zwischen Köln und Bonn über Wesseling und Bornheim. An weiteren Taktverdichtungen wird gearbeitet. Es gibt Konfliktpunkte mit dem auf der Trasse erforderlichen Güterverkehr, weil normal breite Güterwagen nicht an den Hochbahnsteigen der Stadtbahn vorbeikommen. Dies ist technisch durch die Verlegung eines weiteren Gleises ausreichend weit vom Stadtbahn-Bahnsteig entfernt möglich.

Stadtbahnlinie 17: Sie gehört ebenfalls in Köln zum Hochflurbahnnetz und endet aktuell in Köln- Sürth. Unser Vorschlag ist, sie weiter über die sogenannte Querbahn von Wesseling nach Brühl-Mitte zu führen. Damit erschließt sich der gesamte linksrheinischen Korridor zwischen Köln und Bonn zwischen Rhein und Ville für die Stadtbahnnutzenden, ohne dass sie über Bonn oder den Kölner Barbarossaplatz lange Umwege in Kauf nehmen müssen.

Stadtbahnlinie 5: Nach dem Bau der Stadtbahnlinie 5 über Köln-Rondorf bis Meschenich kann eine weitere Verlängerung dieser Stadtbahn bis zur Querbahn und dann nach Brühl Mitte für eine weitere Alternativverbindung sorgen.

Stadtbahnlinie 18: Die 18 gehört auch zum Hochflurbahnnetz, wurde als Vorgebirgsbahn gebaut und zwischenzeitlich vom legendären „Feurigen Elias“ bedient. Die 18 verbindet Köln über Hürth, Brühl, Bornheim und Alfter mit Bonn. In Hürth soll sie mit einem Abzweig auch zum Einkaufszentrum geführt werden. Denkbar ist, sie über die Schwarze Bahn durch Alt-Hürth zum Knapsacker-Chemiehügel zu führen.

Stadtbahnlinie 7: Die Stadtbahnlinie 7 nutzt die Trasse der Köln-Frechen-Benzelrather-Eisenbahnen und verbindet im Niederflurnetz Köln mit Frechen. Es sind Verlängerungen in der Diskussion. In Frechen wird die Verlängerung nach Grube Carl diskutiert. Eine Machbarkeitsstudie, die auch vom Kreis unterstützt wird, favorisiert die Verlängerung über das Marienfeld nach Türnich II/III bis zur alten Tasse Horrem-Liblar und sodann über die noch vorhandene Trasse nach Kerpen-Rathaus.

Stadtbahnlinie 1: Auch die Stadtbahnlinie 1 fährt im Niederflurnetz und führt von Weiden-West in die Kölner Innenstadt.

Stadtbahnlinie 4: Die Stadtbahnlinie 4 im Hochflurnetz endet aktuell in Bocklemünd und soll über Widdersdorf, Brauweiler und Glessen nach Niederaußem geführt werden. Wir treten für einen Verknüpfungsbahnhof in Niederaußem mit der Hambachbahntrasse.

Zu den Regionalbahn- und Regionalexpresslinien sage ich hier nichts. Hier findet kein weiterer Ausbau statt. Es wird aber zu weiteren Elektrifizierungen kommen, die auch erforderlich sind. Zum Beispiel Bonn – Euskirchen oder die Eifelstrecke.

Die S-Bahn-Linien unterliegen erheblichen Ausbauvorstellungen. Ich halte den S-Bahn-Westring für gesetzt und gehe für das Gebiet des Rhein-Erft-Kreises von folgenden S-Bahn-Verbindungen in den Zielnetzen aus:

S 17 Köln-Kalk – KölnHBF – West – Süd – Kalscheuren – Brühl – Sechtem – Bonn

S 15 Marienheide – … – KölnHBF – West – Süd – Kalscheuren – Fischenich – Kierberg – Erftstadt – Weilerswist – Euskirchen – Kall

S 13 Bonn-Oberkassel – … – Köln/Bonn Flughafen – … – KölnHBF – Ehrenfeld – Königsdorf – Horrem – Sindorf – Düren

S 12 Au (Sieg) – … – Köln/Bonn flughafen – …- KölnHBF – Ehrenfeld – Königsdorf – Horrem – Quadrath – Bergheim – Bedburg – Grevenbroich (RB38)

S 6 Düsseldorf – … Leverkusen – … – KölnHBF – Ehrenfeld – Pulheim – Stommeln – Rommerskirchen – Grevenbroich – Mönchengladbach

Mit der Verfügbarkeit der Werksbahnen Nord-Süd-Bahn und Hambach-Bahn werden weitere Verbindungen auf S-Bahn-Niveau denkbar:

S-Bahn Hambach-S-Bahn von Rommerskirchen (S-Bahn Köln-Grevenbroich) über Niederaußem (Stadtbahn 4), Paffendorf (S-Bahn Köln – Bedburg), Grouven, Geilrath (S-Bahn Köln-Düren), Merzenich, Jülich (Rurtalbahn)

S-Bahn Nord-Süd-S-Bahn von Grevenbroich (diverse Verbindungen) über Frimmersdorf, Rath, Niederaußem (Hambachbahn, Stadtbahn 4), Glessen-Wald, Habbelrath, Anschluss Stadtbahn 7, Berrenrath (Schrägaufzug), Knapsack, GIB Barbarahof, Remondis, Liblarer See (S-Bahn Liblar, Weilerswist, Euskirchen), Kierberg, Fischenich (Stadtbahn 18), Kalscheuren, Brühl, Bonn

S-Bahn Revier-S-Bahn von Düsseldorf über Neuss, Grevenbroich (diverse Verbindungen), Gustorf, Frimmersdorf, Bedburg, Titz nach Jülich

Mit unklar sind folgende Fragestellungen:

Das Planerbüro MUST schlägt in Elsdorf eine Trasse für die S 12 bis zum künftigen Seebad vor. Im Regionalplanentwurf wird dafür die Trasse der alten Zugverbindung von Bedburg über Elsdorf nach Düren vorgesehen, die inzwischen als Alleenradweg und auch baulich überplant ist. Wenn eine Verbindung von Düsseldorf über Bedburg hinaus gebaut werden wird, wird sie als Revier-S-Bahn direkter nach Titz und Jülich führen. Für Elsdorf finde ich naheliegender, auf der Hambach-S-Bahn einen Haltepunkt Grouven und einen Haltepunkt Manheimer Bucht vorzusehen.


Die Verbindung auf der alten Trasse von Horrem nach Liblar befindet sich in einer Machbarkeitsstudie und wird geprüft. Sollte sie möglich sein, könnte die auf der Hambachbahn vorgesehene S-Bahn auch auf der Trasse von Bedburg über Bergheim und Horrem nach Erftstadt geführt werden. Die Nord-Süd-Bahn könnte dann im wesentlich für den Güterverkehr genutzt werden. Ich sehe aber erhebliche Schwierigkeiten einer Trassenführung, weil sie zum Teil überbaut ist. Die Nord-Süd-S-Bahn hätte tatsächlich noch Siedlungsraum erschließende Potenziale, beispielsweise in Habbelrath.
Schließlich ist auch noch unklar, ob eine weitere S-Bahn-Linie langfristig von der Stammstrecke Köln – Düren abgezweigt werden müsste. Dafür böte sich dann an, in Geilrath Richtung Manheim-Neu bis westlich der Ortslage Kerpen zu kommen. Auch das würde ich offen lassen.

Für den Güterverkehr sehe ich folgende regionale Möglichkeiten:


Von Aachen in Merzenich mit Neubaustück unter der A 4 neu bis zur Hambachbahn. Über die Hambachbahn bis Niederaußem. Dort verzweigen und zum einen weiter nach Rommerskirchen und Köln-Nord, zum zweiten nach Frimmersdorf und Grevenbroich in Richtung Mönchengladbach und Düsseldorf, zum dritten über die Nord-Süd-Bahn nach Süden bis Knapsack und sodann über einen kurzen Neubauabschnitt (Barbarabahn) zur Eifelstrecke zwischen Liblar und Kierberg am Liblarer See. Über die Eifelstrecke zum einen Richtung Trier, zum anderen über Kierberg und Fischenich nach Kalscheuren. Dort auf die DB-Hauptbahn Köln-Bonn und damit nach Eifeltor und über die HGK-Trasse Querbahn nach Wesseling zur Shell. Über die Betriebsbahnen von Shell und Evonik Lülsdorf mit einer hier richtig platzierten Rhein-Schienen-Brücke bis nach Troisdorf auf die geplante Verbindungsstrecke Troisdorf – Mainz.

RadVorrangRouten zwischen Köln und Bonn

RadVorrangRouten als Aufgabe des interkommunalen Zweckverbandes RadRegionRheinland im Rahmen des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg

Ein Vorschlag

Johannes Bortlisz-Dickhoff
Verkehrspolitischer Sprecher der
GRÜNEN Fraktion im Rhein-Erft-Kreis

Bergheim, 29. März 2022

Im Rahmen des Strukturwandels hat die Strukturentwicklungsgesellschaft des Rhein-Kreis Neuss „Landfolge Garzweiler“ von der ZRR den Auftrag, ein regionales Netz schneller Radrouten zu konzipieren. Sie hat zur Umsetzung dieses Auftrages ein Aachener Ingenieurbüro beauftragt, dieses revierweite Netz schneller Radrouten zu entwickeln.

Aus Sicht des Rhein-Erft-Kreises werden unterschiedliche regionale Definitionen wirksam. So ist der Kreis Braunkohlekreis mit Bezügen nach Düren, Neuss, Jülich, Aachen und Mönchengladbach. Auf der anderen Seite ist er Teil der Köln-Bonner-Region mit vielfältigen Bezügen. Vor allem auch im alltäglichen Berufsverkehr.

So ist das Braunkohlerevier zwar eines, dass auch für den Radverkehr optimiert werden muss, so ist auf der anderen Seite der Bezug nach Köln vor allem auch hinsichtlich der künftigen Entwicklung wirksamer.

Die von Landfolge Garzweiler ausgemachten Quell-Ziel-Relationen für die Bedarfsfeststellungen nach schnellen und sicheren Radwegen sind sicher unstrittig.

Der Kreis selbst hat aber mit Zielfeststellungen zu Radwegeerfordernissen bereits einiges vorgegeben.

Hinzu kommt, dass für die radtouristische Erschließung des Kreises die RadRegionRheinland bereits das aus den Niederlanden übernommene Knotenpunktsystem entwickelt und in der Landschaft umgesetzt hat.

Wenn weitere Bedarf also festgestellt werden, müssten Sie sich vor dem Hintergrund der erforderlichen Alltags- und Berufsverkehre rechtfertigen.


Während radtouristische Wege abseits der Hauptstraßen vor allem der Erholung, dem Landschaftserleben und dem Erreichen touristischer und kultureller Ziele dienen, müssen die regionalen Alltagsverkehre vor allem schnell und sicher insbesondere die Ziele in die Hauptzentren erschließen.

Hier gibt es zwei Qualitätsstufen.

• Die RadSchnellWege sind frei vom motorisierten Verkehr, haben Mindestbreiten von 4 Metern und planfreie Kreuzungen. Sie sind in der Baulast des Landes und werden vom Landesbetrieb Straßen gebaut und betreut. Der Bedarf ist enorm, das Programm völlig überzeichnet, der Landesbetrieb kommt nicht hinterher mit der Aufgabenfülle.
• Etwas weniger anspruchsvoll sind die Qualitätskriterien für die RadVorrangRouten. Sie sollen ähnliche Regelbreiten wie die Radschnellwege haben, sind aber in den Kreuzungen nicht planfrei und können entlang oder über vorhandene Wege und Straßen, also auf Feldwegen, auf Gemeinde- und Kreisstraßen, entlang von Landes- und Bundesstraßen und entlang von Schienenverbindungen geführt werden. Sie unterliegen damit unterschiedlichen Baulastträgern und unterschiedlichen Finanzierungsbedingungen. Daher sind sie kommunal eigentlich nicht zu bewältigen. Allgemeiner: sie sind verwaltungstechnisch eigentlich nicht zu handhaben, denn es müssten Land, möglicherweise DB und HGK, Kreise und Kommunen zusammenkommen.

Daher mein Vorschlag, die RadRegionRheinland als kommunalen Zweckverband mit der Aufgabe der Realisierung von RadVorrangRouten zu beauftragen und beim Verkehrsverbund Rhein-Sieg anzudocken, um die dortigen Fachkompetenzen zu nutzen und die Verkehrsingeniersleistungen zentral zur Verfügung stellen zu können.

In diesem Rahmen sehe ich die Möglichkeiten für folgende alltagsverkehrsrelevante RadVorrangRouten:

• ErftRadWeg von (Neuss – Grevenbroich – ) Bedburg – Bergheim – Kerpen – Erftstadt ( – Euskirchen …) mit hoher radtouristischer Bedeutung aber auch eine wichtige Nord-Süd-Route im Kreis mit Anschluss an die Radialen nach Köln. Der ErftRadWeg wird vom Kreis übernommen und als RadVorrangRoute ausgebaut.
• Kölntangente Pulheim – Frechen – Hürth – Brühl – Wesseling. Die genaue Streckenführung müsste entwickelt werden
• Rommerskirchen [entlang der DB-Trasse ] – Pulheim – Ehrenfeld – Kölner Rad Ring
• [Jülich – Titz -] Elsdorf [über Speedway und mit Anschluss an Erftradweg] – Niederaußem [entlang der künftigen Stadtbahn 4]– Glessen – Brauweiler – Widdersdorf – Kölner Rad Ring
• [Aachen – Düren -] Kerpen [Anschluss ErftRadWeg] – Frechen – [Radschnellweg] – Kölner Rad Ring
• Lechenich – Liblar – Hürth – [bis dahin entlang der Bundesstraße mit deutlicher Verbreiterung des Radwegs] Klettenberg – Kölner Rad Ring
• Bonn – Alfter – Bornheim – Brühl – Hürth [im Wesentlichen entlang der Stadtbahn 18] – Klettenberg – Kölner Rad Ring
• Bonn – Bornheim – Wesseling – Rodenkirchen [im Wesentlichen entlang der Stadtbahn 16] – Kölner Rad Ring

Mit dem Fahrrad entlang der Villebahn durch Kölns Wilden Westen

Entdeckungsreise in eine unbekannte Nachbarschaft

(von Herbert Eidam)

Wer sich ein Bild von einer künftigen Villebahn machen möchte und wem die Gegend jenseits der Siedlungsfächen zwischen Brühl, Hürth und Frechen noch unbekannt ist, sei eingeladen zu einer etwas anderen Radtour durch Kölns Wilden Westen, die Johannes Bortlisz-Dickhoff entdeckt und beschrieben hat. Schon die industrie-historischen Anfänge der Region spiegeln den Pioniergeist wieder, den es wiederzubeleben gilt, wenn es um die Umsetzung der Idee einer Regionalstadtbahn über den Villerücken geht. So liegt es auf der Hand, zunächst mit eigener Kraft das Gebiet zu erkunden, über das künftig eine neue umweltverträgliche Verkehrsader im Großraum Köln verlaufen könnte.

Die Region

Die ersten Braunkohlegruben auf dem Gebiet des heutigen Rhein-Erft-Kreises gab es in Brühl in den 1870er Jahren, von dort aus wanderte der Kohleabbau in Richtung Nord- Westen über den gesamten Villerücken. Bergbau wird heute noch in Elsdorf, Kerpen, Bergheim und Bedburg aktiv betrieben. Die rekultivierten Bereiche im Südrevier dienen inzwischen als wertvolle Naherholungsgebiete. Das Gebiet zwischen Hürth und Bergheim befindet sich zur Zeit im Rekultivierungsprozess: Die Tagebaue werden verfüllt und anschließend landschaftlich gestaltet. Ausgekohlt werden noch die Tagebaue Hambach – zwischen Elsdorf und Kerpen – und Garzweiler nördlich von Bedburg.
Durch diese starken Landschaftsveränderungen entwickelte sich im Rhein-Erft-Kreis die besondere Situation, dass der Villehöhenzug von zwei Siedlungsbändern gesäumt wird, die jeweils rückwärtig zur Villehöhe hin ausgerichtet sind und auch heute noch zahlreiche auf den Bergbau zurück gehende Siedlungen aufweisen. Zum Einen ist dies das Siedlungsband östlich der Ville, das sich von Brühl über Hürth nach Frechen hinzieht, zum Anderen die Siedlungsachse Erftstadt – Kerpen westlich der Ville. Zunächst am Rande der östlichen Siedlungsflächen, später längs des westlichen Siedlungsbandes verläuft die Strecke der Villebahn.

Die Villebahn-Radtour

(von Johannes Bortlisz-Dickhoff)

Die Villebahn-Radtour führt über Radwege, Straßen und Feldwege. Sie ist ca. 70 km lang und hat keine unüberwindbaren Höhenunterschiede. Voraussetzung ist geländetaugliches Fahrrad und die Bereitschaft ca. fünf Stunden Rad zu fahren. Start und Endpunkte sind Wesseling-Urfeld Bahnhof (Stadtbahnlinie 16 Köln – Wesseling – Bonn) und der Bahnhof Bedburg (Regionalbahn 38 Köln/Horrem – Bergheim – Bedburg – Neuss). Die Tour lässt sich in Kerpen-Horrem unterbrechen. Von dort bestehen gute Bahnverbindungen nach Bedburg, Düren und Köln.
Die folgende Wegbeschreibung soll eine erste Orientierung zur Vorbereitung der Villebahn- Tour bieten. Da es sich um eine Strecke abseits der bekannten und ausgeschilderten Fahrradrouten handelt, ist der Blick auf eine gute Radwanderkarte, wie zum Beispiel die im Jahr 2007 neu aufgelegte Radwanderkarte des Rhein-Erft-Kreises, empfehlenswert.

Von Wesseling längs der Querbahn

Die Tour beginnt in Wesseling-Urfeld. Urfeld ist mit der Stadtbahn oder vom Rhein-Radweg aus – zwischen Rheinkilometer 665 und 666 – zu erreichen. Startpunkt ist der Bahnhof. Wir folgen auf dem Radweg an der B 9 in Richtung Wesseling-Süd und Wesseling Mitte. Rechts von der Strecke sind Teile der Wesselinger Chemie zu sehen. Wir folgen der Fahrradwegweisung nach Berzdorf und Brühl an der L 184 und nutzen den Radweg weiter bis zum Gewerbegebiet Berzdorf. Die Villebahn ist nun in Gestalt der sogenannten Querbahn Brühl – Wesseling rechts von uns zu erkennen.
Wer mag, kann den Feldweg links von der Bahn weiterfahren. Ansonsten geht es weiter entlang der L 184 und am Berzdorfer Wasserturm rechts. In Berzdorf Nord, am ehemaligenHaltepunkt der Köln-Bonner Eisenbahnen (KBE), folgen wir der K 31 Richtung Langenacker Hof, biegen den Feldweg links ein, um diesem bis Brühl Ost, immer nördlich der Querbahn zu folgen.

Durch Brühl Ost und nach Vochem

Hinter dem Super- und Baumarkt im Gewerbegebiet Brühl Ost überqueren wir im Zuge der Berger Straße (K 7) wieder die Querbahn am Bahnhof Brühl Ost in südlicher Richtung. Über die Schildgesstraße umfahren wir die Mauserwerke, und es geht es nach Westen. Am Ende der Schildgesstraße geht es nach rechts auf die Kölner Straße (L 194) in Richtung Finanzamt.
Wir machen eine Stichfahrt in Richtung Brühl Güterbahnhof, vor dem die Eisenbahnbrücken der Querbahn und der DB-Strecke Köln – Bonn übereinander führen. Hier wäre ein künftiger Verknüpfungspunkt zwischen Villebahn und DB sinnvoll.
Zurück geht es wieder über die Kölner Straße bis zur Königsstraße, in die wir rechts einbiegen. Dieser folgen wir weiter nach Westen bis zur Kurfürstenstraße, in die wir rechts einbiegen. Vorbei am Karlsbad erreichen wir wieder die künftige Villebahn und das Betreibswerk Brühl-Vochem der Häfen und Güterverkehr Köln AG. Am Bahnhof in Brühl- Vochem (Stadtbahnlinie 18) wechseln wir auf den westlichen Radweg und folgen der Römerstraße (L 183) nach Norden in Richtung Hürth.

Neben der Schwarzen Bahn

In Fischenich fahren wir kurz von der Bonnstraße in die erste Straße nach links (Schmittenstraße), um den möglichen Standort für einen Verknüpfungshaltepunkt von Villebahn, Stadtbahnlinie 18 und DB-Strecke Köln – Euskirchen – Trier zu besichtigen. Über die Bonnstraße geht es weiter bis zur Luxemburger Straße (B 265). Wenige hundert Meter hinter der ehemaligen KBE-Güterabfertigung Kendenich und der alten Omnibuswagenhalle der KBE überqueren wir bereits die eingleisige Schwarze Bahn in Richtung Knapsack, über die die Villebahn nun verläuft. Die Luxemburger Straße wird überquert, direkt hinter dem Autohaus geht es nach links in die Duffesbachstraße nach Alt-Hürth entlang der Schwarzen Bahn. Wir kommen über die Baustelle des neuen „Hürther Bogens“. An seinem anderen Ende sehen wir das Einkaufszentrum Hüth Park, zu dem die Stadtbahn aus Richtung Köln verlängert werden soll. Auch die Villebahn sollte hier eine Haltestelle erhalten.
Wir folgen der Duffesbachstraße entlang der Schwarzen Bahn bis nach Alt-Hürth. Dort müssen wir wegen der Einbahnstraßen einen kleinen Bogen am alten Hürther Schwimmbad vorbei, über Kranzmaarstraße, Ringstraße und Mühlenstraße fahren, bis wir über die Firmenichstraße zur Schwarzen Bahn kommen. Dieser folgen wir bis hinauf zum Knapsacker Chemiehügel. Wir folgen weiter der Straße und kommen zur Kohleverladeanlage am Ende der Schwarzen Bahn (An den weißen Häusern). Hier könnte der Trassenwechsel der Villebahn auf die Nord-Süd-Kohlenbahn stattfinden. Ganz in der Nähe liegt der Otto-Maigler-See, ein beliebter Badesee.
Wir folgen der Straße bis es rechts auf die Wendelinusstraße (L 103) nach Berrenrath geht. Direkt hinter der Unterquerung der Nord-Süd-Bahn biegen wir in die erste Straße links in Berrenrath ab (Ursfelder Straße / Kierdorfer Straße). Am Ende fahren wir links erneut unter der Nord-Süd-Bahn, um dann direkt rechts zum Weiler Berrenrath zu fahren. Dort geht es rechts bis zur B 264. Diese wird überquert und die Strecke verläuft über die private Kieswerkstraße wieder zur Nord-Süd-Bahn und mündet vor Frechen-Grefrath auf die L 277.

Durchs Neubaugebiet Grube Carl in Frechen

Wir wechseln die Straßenseite und fahren Richtung Frechen. Im Kreisverkehr geht es nach links zum Neubaugebiet Grube Carl, das auf dem Gelände einer ehemaligen Brikettfabrik entstanden ist. In der Siedlung halten wir uns zunächst links, dann geht es nach rechts, am Ende der Siedlung wieder links und den ersten Feldweg links. Wir erreichen über den Rosmarweg erneut die Nord-Süd-Bahn und folgen dieser hier wirklich wilden Strecke geradeaus. Am Ende biegen wir rechts, dann wieder nach links ab am Marienhof vorbei.

Von Kerpen nach Bergheim

Der Weg führt über die Autobahn 4 Köln – Aachen. Am Ende fahren wir nach links in den Habbelrather Weg, um schließlich ein kurzes Stück über die L 277 zu fahren und durch Neubottenbroich (Habbelrather Straße, Horremer Straße, Auf dem Postberg) bis zum Bahnhof Kerpen-Horrem zu gelangen. Vor dem Bahnhof fahren wir links in die Bahnhofsstaße, dann rechts durch die Unterführung in die Hauptstraße in Richtung Bergheim.
Wir folgen der Hauptstraße (L 163), später Fischbachstraße (B 55) bis Quadrath-Ichendorf und biegen nach links in die Sandstraße (K 11), dann nach rechts in die Frenser Straße ab. Wir sehen den Bahnhof linkerhand, unterqueren später die Bahntrasse der Regionalbahnlinie 38, der künftigen Villebahn, erneut und folgen der Köln-Aachener Straße (B 55) bis zum Ortsausgang und zum Martinswerk. Ein Abstecher von der Kölner Straße kurz vor dem Stadtteil Kenten (B 55) führt zu einem Aussichtspunkt auf den Tagebau Bergheim, der sich in der Rekultivierung befindet. Durch die Bergheimer City fahren wir bis zur kleinen Erft und folgen nun dem ausgeschilderten Erft-Radweg, der parallel zur Erft und zur Bahnlinie verläuft.

Letzte Etappe: Bergheim – Bedburg

Nachdem wir den Bergheimer Stadtteil Glesch hinter uns gelassen und die Bandstraße von RWE Power unterquert haben, fahren wir in Bedburg-Blerichen links in die Bruchstraße , folgen kurz der Kolpingsstraße (L 213) in Richtung Bergheim bis zur Unterführung, fahren durch diese hindurch und folgen der Bahntrasse auf der westlichen Seite über die Adolf-Silverberg-Straße bis zum Bahnhof Bedburg (Erft), dem Ende unserer Villebahn-Tour und Haltepunkt der Regionlabahn 38 nach Köln, Horrem und Neuss. Wer möchte, den lädt das Bedburger Schloss in der Stadtmitte noch zu einem Kurzbesuch ein.

Die Radwanderkarte Rhein-Erft-Kreis, 6. Auflage (2007) ist im Buchhandel unter der ISBN-Nummer 978-3-89439-603-9 und über den Rhein-Erft Tourismus e.V.in Frechen für 9,60 € erhältlich.