Kohle oder Atom? Falsche Fragen

Eisiger Haushalt - Symbolbild

Als ich 1987 meine Bewerbungsgespräche als Geschäftsführer der grünen Kreistagsfraktion im damaligen Erftkreis geführt habe, bin ich unter anderem gefragt worden, ob es wichtiger sei, aus der Braunkohle oder aus der Atomenergie auszusteigen. Ich wollte mich da nicht entscheiden. Beides ist zwingend erforderlich. Die fossilen Energien zerstören das Klima. Das wussten wir schon mit den Berichten an den Club of Rome. Die Atomenergie setzt unbeherrschbare Risiken. Harrisburg mahnte schon ausreichend lange vor Tschernobyl und Fokushima. Das Endlager für den giftigen Atommüll wurde an der „Zonengrenze“ in Lüchow-Dannenberg geplant, das zum Mittelpunkt des breit getragenen Widerstands wurde. Sowohl Atomenergie als auch die fossilen Energieträger erweisen sich als unverträglich für ein Leben im Einklang mit der Natur, von der das Leben auf der Erde abhängig bleibt. Mit dem Durchsetzen einer regenerativen Energieversorgung haben wir als Grüne zumindest mit dazu beigetragen, diese Fehler der Technologieentwicklung zu überwinden. In wenigen Jahren wird dann auch der Ausstieg aus der Kohleverstromung gelungen sein. Das wird, wegen der fehlenden Kosten der Primärenergie Sonne, auf jeden Fall auch preisgünstiger sein als auf fossile oder atomare Energieträger zu setzen. Dass hier erneut organisierter Unfug in der öffentlichen Diskussion stattfindet, ist dem kleinkarierten Kampf gegen die Einsicht ins Unvermeidbare geschuldet. Es sind Verdrängungen und Übertragungen. Das hält die Diskussion aber aus, schon 40 Jahre.